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Reichstagsgebäude
Das Reichstagsgebäude im Herzen Berlins am Platz der Republik ist seit 1999 Sitz des Deutschen Bundestages. Mehr als drei Millionen Menschen interessieren sich jährlich für das geschichtsträchtige Gebäude. Damit ist es das meistbesuchte Parlament der Welt.
Geschichte
Als 1871 das Deutsche Reich gegründet und damit mehr Platz für die Abgeordneten benötigt wurde, machte man sich auf die Suche nach einem geeigneten Ort für ein neues Parlamentsgebäude. Gefunden wurde dieser auf dem heutigen Platz der Republik. Erst 1884 konnte das Grundstück erworben und mit dem Bau des von Paul Wallot eingereichten Entwurfs begonnen werden, der Elemente aus Renaissance, Barock und Klassizismus vereinte und eine 85 Meter hohe steinerne Kuppel vorsah.
Mehrere Einsprüche gegen die zentrale Position der Kuppel führten dazu, dass Wallot die Kuppel zur westlichen Eingangshalle verlegte, die Statik damit aber nicht mehr gesichert war. 1889 fand der Bauingenieur Hermann Zimmermann eine Lösung für die Kuppel: Er reduzierte die Höhe auf knapp 75 Meter und schlug eine relativ leichte, hochmoderne Konstruktion aus Stahl und Glas vor.
Kaiser Wilhelm II. entwickelte im Laufe der Entstehung eine Abneigung gegen das Parlamentsgebäude, insbesondere gegen die Kuppel, da sie höher war als die Kuppel des Berliner Stadtschlosses mit ihren 67 Metern. Er bezeichnete das Gebäude als „Gipfel der Geschmacklosigkeit“ und „völlig verunglückte Schöpfung“ und schmähte es inoffiziell als „Reichsaffenhaus“.
Am 5. Dezember 1894 wurde das Reichstagsgebäude noch ohne die von Architekt Wallot vorgesehene Inschrift "Dem deutschen Volke" fertiggestellt.
Mehrere Einsprüche gegen die zentrale Position der Kuppel führten dazu, dass Wallot die Kuppel zur westlichen Eingangshalle verlegte, die Statik damit aber nicht mehr gesichert war. 1889 fand der Bauingenieur Hermann Zimmermann eine Lösung für die Kuppel: Er reduzierte die Höhe auf knapp 75 Meter und schlug eine relativ leichte, hochmoderne Konstruktion aus Stahl und Glas vor.
Kaiser Wilhelm II. entwickelte im Laufe der Entstehung eine Abneigung gegen das Parlamentsgebäude, insbesondere gegen die Kuppel, da sie höher war als die Kuppel des Berliner Stadtschlosses mit ihren 67 Metern. Er bezeichnete das Gebäude als „Gipfel der Geschmacklosigkeit“ und „völlig verunglückte Schöpfung“ und schmähte es inoffiziell als „Reichsaffenhaus“.
Am 5. Dezember 1894 wurde das Reichstagsgebäude noch ohne die von Architekt Wallot vorgesehene Inschrift "Dem deutschen Volke" fertiggestellt.
Die Inschrift
Erst während des Ersten Weltkriegs kam der Vorschlag zur Anbringung, um dem Verlust der Unterstützung für den Kaiser in der Bevölkerung entgegenzuwirken. Der von dem Industriedesigner Peter Behrens gestaltete Schriftzug wurde in der Kunstgießerei S. A. Loevy aus zwei in den Befreiungskriegen erbeuteten Geschützrohren gefertigt und zwischen dem 20. und dem 24. Dezember 1916 angebracht.
Der Umbau zum heutigen Reichstag
Ab 1994 wurde der mehrmals abgeänderte Entwurf von Sir Norman Foster umgesetzt. Ursprünglich hatte der britische Stararchitekt den monumentalen Reichstag auf ein steinernes Podium stellen und ihn mit einem Baldachin aus Stahlsäulen und Glasscheiben überdachen wollen. Eine Kuppel war nicht vorgesehen, wurde aber angefordert. Erst der am 8. Mai 1995 von Foster vorgestellte Entwurf für eine gläserne, begehbare Kuppel wurde von den Abgeordneten akzeptiert. Das 23 Meter hohe Bauwerk aus Stahl und Glas, von dem aus die Besucher einen eindrucksvollen Einblick in die Parlamentsarbeit erhalten, hat sich schnell zum Publikumsmagnet entwickelt.
Der ebenso beeindruckende 1.200 Quadratmeter große, verglaste Plenarsaal erstreckt sich über alle drei Hauptgeschosse des Reichstagsgebäudes. Er wird zusätzlich durch ein Spiegelsystem erhellt, das Tageslicht von der Kuppel in den Saal umleitet.
Bewegend sind die über 200 Graffitis der russischen Soldaten, die 1945 den Reichstag stürmten und sich an den Innenwänden des Gebäudes verewigten als Beweis dafür, dass sie dabei waren, als die Rote Armee Hitler besiegte. Um dieses „Zeichen der Geschichte“ sichtbar zu machen, hat Norman Foster die Inschriften während des Umbaus offengelegt.
Der ebenso beeindruckende 1.200 Quadratmeter große, verglaste Plenarsaal erstreckt sich über alle drei Hauptgeschosse des Reichstagsgebäudes. Er wird zusätzlich durch ein Spiegelsystem erhellt, das Tageslicht von der Kuppel in den Saal umleitet.
Bewegend sind die über 200 Graffitis der russischen Soldaten, die 1945 den Reichstag stürmten und sich an den Innenwänden des Gebäudes verewigten als Beweis dafür, dass sie dabei waren, als die Rote Armee Hitler besiegte. Um dieses „Zeichen der Geschichte“ sichtbar zu machen, hat Norman Foster die Inschriften während des Umbaus offengelegt.
Reichstag
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Scheidemannstraße 210557 Berlin
Verkehrsanbindungen
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Reichstag/Bundestag
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Platz der Republik
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S+U Brandenburger Tor
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Reichstag/Bundestag
0km
Anmeldung für den Reichstag-Besuch
Wer den Reichstag besuchen möchte, muss sich in jedem Fall anmelden, sei es für die Teilnahme an einer Plenarsitzung oder für den Besuch der Dachterrasse mit der Kuppel. Hat man sich für eines oder mehrere der Angebote entschieden, kann man bequem mit Hilfe der Online-Anmeldung auf www.bundestag.de/besuche eine Buchungsanfrage an den Besucherdienst absenden. Auch im Berlin-Pavillon werden bis zu zwei Stunden vor dem gewünschten Einlass Anmeldungen für den Besuch der Kuppel entgegengenommen.