Die Gedächtniskirche mit Turmruine und neuem Turm während des Festival of Lights.
Im Zweiten Weltkrieg wurde das Gotteshaus durch einen Bombenangriff im Jahre 1943 stark beschädigt. Nur die Turmruine blieb übrig, die auch als „hohler Zahn“ bezeichnet wird.
Prächtige Ausstattung
Kaiser Wilhelm II. veranlasste den Bau der Kaiser-Wilhelm-Kirche, die zwischen 1891 bis 1895 nach den Entwürfen von Franz Schwechten im neoromanischen Stil entstand. Damit erfüllte sich Kaiser Wilhelm II. den Wunsch, seinem Großvater Wilhelm I. eine religiöse Gedenkstätte zu schaffen.
Franz Schwechten konstruierte einen vieltürmigen Bau im romantischen Stil, dessen Turm rund 113m der höchste der Stadt war. Die Innenausstattung war mit vielen Mosaiken und Wandbildern außergewöhnlich prächtig.
Symbolhafte Tumrruine
Nach der weitgehenden Zerstörung des Gebäudes im November 1943 wurde die Kirchenruine in den Nachkriegsjahren zum Symbol des aus Ruinen auferstandenen Berlin.
Neubau von Egon Eiermann
Der Architekt Egon Eiermann gewann im März 1957 einen ausgeschrieben Wettbewerb zum Neubau der Kirche, der ursprünglich den kompletten Abriss der Kriegsruine vorsah. Kompromissbereit ließ er den rund 68m hohen Turmcorpus stehen, der fortan als Mahnmal gegen den Krieg galt. Die Berliner nannten ihn fortan "hohler Zahn".
Eiermann fügte ein vierteiliges Bauensemble mit achteckigem Kirchenschiff, sechseckigem Glockenturm, einer viereckigen Kapelle und einem Foyer hinzu. Nach fast vierjähriger Bauzeit konnte die Kirche am 17. Dezember 1961 eingeweiht werden.